Mein auf dieser Seite veröffentlichter Blog soll die Berichte in der BNN ergänzen. Es wäre also super, wenn ihr auch die lesen würdet…

In Ghanas Hauptstadt Accra wohnen wir bei Freunden, die ich vor einigen Jahren auf der Hochzeit meiner Freunde Kerstin und Michael kennengelernt habe. Samuel und seine Frau Mansah arbeiten beide bei einer Bank. Sie gehören zu denen, die es in Ghana “geschafft” haben und nun mit ihren beiden Töchtern ein weitgehend finanziell sorgenfreies Leben führen können. Loyal und ich sind sehr beeindruckt, wie viel die beiden arbeiten. Nicht nur im Vergleich zu dem, was wir in den bisher bereisten Ländern erlebt haben, sondern auch im Vergleich zu Europa. Samuel verlässt morgens meist sehr früh (6.30 Uhr) das Haus und kommt eigentlich nie vor 22 Uhr von der Arbeit nach Hause. Auch Mansah geht vier Tage in der Woche morgens früh in die Bank. Am Freitag und Samstag geht sie den ganzen Tag in die “Schule”, denn sie macht momentan eine Marketing-Ausbildung. Vor 21 Uhr kommt sie an diesen Tagen nicht nach Hause. Und das wird in den nächsten Jahren noch so weitergehen, denn nach der Marketing-Ausbildung, will sie noch Finanzrecht studieren. Abends kümmert sie sich sehr liebevoll um ihre zwei Töchter. Sie ist die erste Afrikanerin, die wir auf unserer Reise erleben, die sich so liebevoll um ihre Kinder kümmert. Wir sind wirklich sehr beeindruckt von Samuel und Mansah.
Was uns sehr verwundert, ist die Tatsache, dass sie sich so zwar mehrere “Hausangestellte” leisten können, diese aber GAR NICHTS machen, wenn die beiden nicht da sind und ihnen alles sagen, was sie tun sollen. So herrscht tagsüber im Haus große Trägheit. Mehrere Personen hängen herum, das Kindermädchen kommt manchmal erst nachmittags, die Köchin kocht kein Essen, … Das geht soweit, dass Mansah, wenn sie abends nach Hause kommt, teilweise selbst noch am Herd stehen und danach die Kinder füttern muss. Samuel steht an seinem einzigen freien Tag (Sonntag) am Bügelbrett und bügelt seine gesamte Wäsche!
Loyal und ich können es nicht fassen, wie man selbst so viel arbeiten und trotzdem akzeptieren kann, dass man umgeben ist von vielen Menschen, die alle mit im Haus wohnen, aber nur sehr wenig zum Haushalt beitragen. Wir haben sehr viel Respekt vor den beiden, die trotz des eigenen Stresses noch gut gelaunt nach Hause kommen, wo sie weiterhin das meiste tun müssen, während sich die anderen auf ihrem Fleiß ausruhen! Hut ab! Loyal und ich wir wären sicherlich längst ausgerastet und hätten alle gefeuert! 😉

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