Mein auf dieser Seite veröffentlichter Blog soll die Berichte in der BNN ergänzen. Es wäre also super, wenn ihr auch die lesen würdet…

In Nouâdhibou wohnen wir bei Laurent, einem Franzosen, der dort Windräder aufgestellt hat und sich nun um die Wartung und die Ausbildung von Einheimischen kümmert. Er wohnt gleich in zwei Häusern: einer schicken Wohnung und nur wenige Meter entfernt in einem relativ großen Häuschen. Wir wundern uns. Aber es gibt dafür einen Grund: Als wir ankommen, bringt er uns erst zu seinem Appartment. “Wartet bitte erst im Auto”, meint er zu uns, bevor er ins Haus verschwindet. Wir sind geduldig. Kurz danach kommt er zurück. “Es gibt keinen Strom. Versuchen wir´s in meinem Haus.” Und tatsächlich: Dort gibt es Strom, aber kein Wasser. Das bedeutet für uns, nach einer langen Fahrt durch die Hitze durchgeschwitzt ins Bett.
Am nächsten Morgen begrüßt uns Laurent beim Aufstehen folgendermaßen: “Es gab Wasser. Aber nur zur Gebetszeit um 6 Uhr morgens. Nun ist es wieder weg.” Wir warten weiter. Als ich seine Waschmaschine sehe, kommt mir die glorreiche Idee, Wäsche zu waschen. Wir stellen alles ein, das Wasser kommt tatsächlich wieder, aber zehn Minuten später ist der Strom weg. Die Maschine läuft natürlich nicht mehr. Einige Stunden später gibt es auch kein Wasser mehr. Und, man kann es sich schon denken, irgendwann gibt’s wieder Strom. Der hilft uns aber nichts, wenn es kein Wasser gibt. So dauerte es fast einen ganzen Tag, bis endlich die Wäsche gewaschen war. Wirklich gut riechen, tat sie dann allerdings nicht.
Das Wasser wird übrigens meistens zu den Gebetszeiten angestellt, damit die gläubigen Muslime sich für die Gebetszeit reinigen können. Irgendwie gelang es uns aber nicht, genau dann wach bzw. im Haus zu sein. Wir waren insgesamt fünf Tage bei Laurent, während denen es mir nur zweimal gelang, “richtig” zu duschen und nur einmal war dabei auch Strom da (d.h. das Wasser warm). “Wenn ich hier wohnen würde, würde ich als erstes einen Wassertank auf dem Dach installieren”, meint Loyal auf der Weiterfahrt, “so ist das Ganze ja wirklich kaum zu ertragen!” Wir freuen uns auf Nouakchott: Dort soll die Wasser- und Stromversorgung stabiler sein.

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