Ich glaubte, es wäre ein Abenteuer,
aber in Wirklichkeit war es das Leben.
(Joseph Conrad)

Der Plan

Karlsruhe – Kapstadt – Kairo
25 Länder, 2 Kontinente, 1 Paar, 1 Land Rover Defender, 1 Jahr Zeit

Aber warum? Warum um alles in der Welt wollt ihr beide das tun? Warum den Job aufgeben? Warum Afrika?

Für mich (Loyal) ist das Abenteuer selbst der Grund. Die Erfahrung, so viele Kulturen zu erleben. Die Möglichkeit, die Seite der Natur zu entdecken, die viele „Westler“ nie zu Gesicht bekommen werden. Nach jahrelangem Füttern der Stechuhr meiner Firma, dem Voranbringen von Projekten in der Automobilindustrie, ist es nun Zeit für eine Veränderung. Ich suche etwas völlig Neues. Und diese Reise ist für mich diese Veränderung. Eine Möglichkeit, meinen Horizont zu erweitern und eine neue Seite des Lebens kennenzulernen. Dazu muss ich meinen geschützten Lebensraum verlassen und mich unbekannten Orten und Kulturen stellen. Menschen treffen, ihre Geschichten erfahren und meine eigene mit ihnen teilen. Tiere und Landschaften, die mir bisher nur auf Fotos begegnet sind,  mit eigenen Augen sehen. Das ist das Abenteuer, auf das ich mich freue. Eine National Geographic- Erfahrung im wahren Leben.

Für mich (Astrid) begann das Abenteuer eigentlich schon vor 12 Jahren, als ich das erste Mal nach Afrika (Ghana) reiste. Es war das unbegreifliche Gefühl des „Nachhausekommens“, als ich aus dem Flugzeug stieg und mir schwüle Luft und roter Staub entgegenschlugen. Dieses Gefühl blieb in den folgenden Wochen bestehen und so stornierte ich meinen Rückflug und blieb so lange, bis das Pflichtgefühl in mir die Oberhand gewann und ich pünktlich zum Uni-Wintersemester wieder zurück nach Deutschland flog. Seitdem hat es mich immer wieder für mindestens 6 Wochen auf den afrikanischen Kontinent gezogen: Ich bereiste Ghana, Togo, Benin, Burkina Faso, Niger und Mali in Westafrika und Tansania, Kenia, Uganda und Ruanda in Ostafrika. Jedes Mal erlebte ich völlig neue Dinge, doch mein Grundgefühl blieb: Hier ging es mir gut, hier fühlte ich mich „zu Hause“.
Seit etwa diesen 12 Jahren besteht mein Traum darin, diesen Kontinent mit dem Land Rover zu umfahren. Und seit eben diesen 12 Jahren höre ich immer wieder: „Das wäre verrückt!“ „Wie willst du das machen?“ „Hast du keine Angst? Das ist doch gefährlich!“ Angst – habe ich gar keine. Hatte ich, was Afrika betrifft, eigentlich nie. Geimpft bin ich, Malariaprophylaxe kann man einnehmen und auf sich aufpassen – naja, das kann ich in meinem Alter auch! Das afrikanische Leben ist nicht gefährlicher als unseres hier – nur die Medien machen es dazu! Es ist nur eben anders und da gilt es, sich auf die Gegebenheiten vor Ort einzustellen. Dazu gehört vor allem sehr viel Geduld (denn alles dauert gefühlte 10x so lang wie bei uns) und vor allem Offenheit für neue, unbekannte Mentalitäten, Geschmacksrichtungen und auch Hygieneverhältnisse. Vor allem letzteres stellt einen manchmal vor unüberwindbar erscheinende Herausforderungen!
Nun wird also endlich endlich mein Traum wahr und ich kann es kaum abwarten, dass es jetzt losgeht! Die einzige Befürchtung, die ich habe, ist, dass ich hinterher nicht mehr nach Deutschland zurück will! Ob diese Reise nun verrückt ist oder nicht, könnt ihr selbst entscheiden!

Für uns als Paar ist diese Reise unsere Hochzeitsreise. Eine Zeit, um uns zusammenzuschweißen. 1 Jahr zusammen in einem kleinen Auto ist eine lange Zeit. Während dieses Jahres werden wir viele gemeinsame Erfahrungen machen. Wir hoffen, dass unsere Beziehung durch diese gemeinsamen Erlebnisse gestärkt wird und wir als Individuen, aber auch als Paar daran wachsen werden.